Kein neues Spiel, kaum mehr Mitarbeiter – und trotzdem 25 Prozent mehr Umsatz: Wie machen die das? InnoGames-CEO Hendrik Klindworth erklärt das Wunder von Hamburg. 

Durch den Sprung auf 130 Millionen Euro fürs Geschäftsjahr 2016 dürfte InnoGames („Forge of Empires“, „Grepolis“, „Elvenar“) zumindest in der Disziplin „Umsatz“ an allen Wettbewerbern im Inland vorbeigezogen sein.

Nach Bigpoint ist InnoGames mittlerweile der zweitgrößte Games-Arbeitgeber unter den Spiele-Entwicklern in Deutschland. Das 2007 gegründete Unternehmen feiert in diesem Jahr das 10jährige Jubiläum und beschäftigt inzwischen 410 Mitarbeiter an den Standorten Hamburg und Düsseldorf. Die Größe der Belegschaft hat sich im Jahresvergleich allerdings nur unwesentlich verändert. Zudem hat InnoGames im vergangenen Jahr kein neues Spiel gestartet – und ist trotzdem hochprofitabel. In einem Umfeld, das zuletzt eher von Stellenabbau geprägt war, ist eine solche Entwicklung vor allem eines: außergewöhnlich.

Das macht sich auch in der Firmenbewertung bemerkbar: InnoGames wurde im Herbst 2016 mit 260 Millionen Euro taxiert. Nach der Übernahme von 35 Prozent der Anteile will die schwedische Modern Times Group AB bis zum Herbst die Mehrheit an InnoGames erwerben.

Am Rande der Fachkonferenz Casual Connect in Berlin beantwortete InnoGames-CEO Hendrik Klindworth die Fragen von GamesWirtschaft. Klindworth ist neben seinem Bruder Eike und Michael Zillmer einer der drei Gründer und Gesellschafter von InnoGames.

InnoGames-CEO Hendrik Klindworth: „Spielspaß auch für Spieler, die keine Premium-Angebote nutzen“

GamesWirtschaft: Der Umsatz-Sprung um 25 Prozent wurde erreicht, ohne dass neue Spiele erschienen wären oder dass sich die Größe der Belegschaft verändert hätte. Wie ist es euch gelungen, die bestehende Spielerschaft besser zu monetarisieren?

Klindworth: Unser Ziel ist es, Spieler über Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte – wie bei Tribal Wars – mit sehr guten Spielen zu begeistern. Dafür liefern wir konstant neue Inhalte, die durch die starke Vernetzung von unter anderem Community Management, Marketing und Analytics immer wieder auf Herz und Nieren geprüft werden.

Wir führen beispielsweise neue Features ein, wie die Zeitalter bei Forge of Empires oder neue Völker wie die Waldelfen oder Zwerge bei Elvenar. Daneben kommen regelmäßige und wiederkehrende In-game-Events gut bei den Spielern an, zum Beispiel zu Halloween oder zum Valentinstag.

All das funktioniert aber nur, wenn man konstant mit den Spielern in Kontakt steht und offen für Feedback ist. Daneben achten wir auch auf hohen Spielspaß für jeden Spieler, unabhängig davon, ob dieser Premiumangebote nutzt oder nicht.

InnoGames-CEO Hendrik Klindworth: „Erster Mobile-Only-Titel im ersten Halbjahr 2017“

Für 2017 sind mindestens drei neue Mobile-Only-Spiele angekündigt, einige befinden sich seit mehreren Monaten im Softlaunch. Wann wird das erste Spiel voraussichtlich an den Start gehen?

Der Commercial Launch des ersten Mobile Only-Titels ist für das erste Halbjahr 2017 geplant. Dies hängt davon ab, wie das jeweilige Spiel in den Testmärkten während der Silent- und Soft Launches performt.

Zehn Jahre InnoGames: Strammes Wachstum bei Umsatz und Mitarbeitern
Zehn Jahre InnoGames: Strammes Wachstum bei Umsatz und Mitarbeitern

Der Wettbewerb in den Appstores hat sich zuletzt eher intensiviert. Was macht euch zuversichtlich (abseits der Spielqualität), dass sich unter den für 2017 geplanten Spielen das nächste Forge of Empires befindet?

Wir legen einerseits sehr großen Wert auf hochqualitative Spiele – auch bei den Mobile Games koppeln wir kreatives Game Design mit effektiver Monetarisierung und haben immer den langfristigen Spielspaß im Blick.

Andererseits sind wir sehr stark im Marketing aufgestellt, dadurch gelingt uns unter anderem eine erhöhte Sichtbarkeit in den Stores.

Daneben legen wir auch bei den Mobile Games viel Wert auf ausführliches Testen: Silent und Soft Launches in verschiedenen Märkten sind gut geeignet, um sowohl die technische Qualität, als auch den Spielspaß zu prüfen.

Weitere Informationen zur aktuellen Entwicklung von InnoGames lesen Sie in diesen Beiträgen: