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Goodgame Studios baut weitere 200 Stellen ab

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Dr. Christian Wawrzinek und Dr. Kai Wawrzinek sind die beiden Gründer und Mehrheitseigner von Goodgame Studios.
Dr. Christian Wawrzinek und Dr. Kai Wawrzinek sind die beiden Gründer und Mehrheitseigner von Goodgame Studios (Foto: Goodgame Studios).

Von 1.200 auf 350 Mitarbeiter in nur sechs Monaten: Laut einer inzwischen bestätigten dpa-Meldung streicht Goodgame Studios weitere 200 Stellen.

Noch vor gut einem Jahr konnte Goodgame Studios vor Kraft kaum laufen – pro Monat wurden mehr als 10.000 Bewerbungen gesichtet, allein 80 Mitarbeiter waren mit der Einstellung geeigneter Kandidaten beschäftigt. Jetzt kämpft das Unternehmen gegen den Untergang: Nach einer Entlassungswelle während der Gamescom 2016 baut der Hamburger Browsergames- und App-Anbieter (Goodgame Empire, Empire: Four Kingdoms) weitere 200 Stellen ab.

Unterm Strich wird Deutschlands bislang größter Games-Entwickler nur noch 350 Mitarbeiter beschäftigen – weniger als ein Drittel der Belegschaft von vor zwölf Monaten.

Goodgame Studios: Gründer kehren in den Vorstand zurück

Damit nicht genug: Die beiden Unternehmensgründer Dr. Kai Wawrzinek und Dr. Christian Wawrzinek kehren in ihre ursprünglichen Jobs als CEO und COO zurück. Noch im September 2016 war die Geschäftsführung umgebaut worden: Die Brüder hatten die Leitung abgegeben, um in einem „Think Tank“ („Goodgame Brain Trust“) neue Spielideen zu entwickeln.

Der zwischenzeitliche Vorstands-Chef Maximilian Schneider wird das Unternehmen im Februar verlassen – selbstverständlich „einvernehmlich“. Er bleibe sowohl den Gründern als auch dem Unternehmen „freundschaftlich sehr eng“ verbunden.

Stellenabbau bei Goodgame Studios: Sozialplan für 200 Mitarbeiter

Der alte und neue COO Kai Wawrzinek hatte am späten Nachmittag die Mitarbeiter via E-Mail über die anstehenden Verständerungen informiert. In diesem Schreiben, das GamesWirtschaft vorliegt, kündigt Wawrzinek an, „die im Sommer vergangenen Jahres eingeleitete Fokussierung auf das Kerngeschäft“ beschleunigen zu wollen und sich auf die erfolgreichsten Spiele zu konzentrieren – namentlich Goodgame Empire und Big Farm.

Gleichzeitig wird die Geschäftsführung verkleinert, unternehmensweit fallen „rund 200 Jobs“ weg. Gemeinsam mit dem Mitarbeitergremium („Goodgame Employee Commitee„) sei ein Sozialplan entwickelt worden, der „über die Standards in der Spieleentwicklungsindustrie“ hinausgehe.

Begründet werden die Maßnahmen mit dem „weltweit hohen und weiter wachsenden Wettbewerbsdruck“. Die Branche kämpfe mit „rasant steigenden Marketingbudgets um Markanteile“, der Erfolg neuer Spiele werde „immer schwerer prognostizierbar.“ Dieser Entwicklung könne sich Goodgame Studios nicht entziehen. Die zuletzt angeschobenen Neuentwicklungen hätten bisher nicht die erhofften Erfolge geliefert.

Die Mitarbeiter sollen auf einer am Mittwoch stattfindenden Versammlung über die Details des Stellenabbaus und über die künftige Strategie informiert werden.

„Der im Sommer eingeschlagene Weg, uns wieder mehr auf unsere Kernmarken – „Goodgame Empire / Empire: Four Kingdoms“ und „Big Farm“ – zu konzentrieren und unsere Kunden in den Fokus zu rücken, ist weiterhin richtig“, so Kai Wawrzinek in einem Presse-Statement. „Zudem werden wir einen größeren Millionenbetrag in unsere HTML5-Strategie investieren und sehen dort weitere Wachstumschancen. Mit kürzeren Entscheidungswegen, unserem neuen, klaren Fokus und den Investitionen in die HTML5-Strategie haben wir nun die Basis für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg von Goodgame Studios gelegt.“

Weitere Informationen rund um Goodgame Studios finden Sie in diesen ausführlichen Analysen: