Start Politik BIU: „Drogenbeauftragte hat auf Gamescom-Einladung nicht reagiert.“

BIU: „Drogenbeauftragte hat auf Gamescom-Einladung nicht reagiert.“

0
Felix Falk, Geschäftsführer des Branchenverbands BIU e. V. (Foto: Getty Images / Franziska Krug / BIU)

Der Branchenverband BIU reagiert auf die Vorwürfe von Marlene Mortler und vermisst seinerseits die Gesprächsbereitschaft der Bundesdrogenbeauftragten.

Gegenüber der Deutschen Presseagentur hat sich Marlene Mortler enttäuscht gezeigt über die ausgebliebene Resonanz auf ihre Kritik an der Games-Branche mit Blick auf potenzielle Suchtgefahren durch Videospiele. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung deutet dies dahin gehend, dass es seitens der Games-Anbieter kein Interesse gebe, die Kundschaft und hier insbesondere Kinder und Jugendliche wirkungsvoll zu schützen.

Das will der Branchenverband BIU – gleichzeitig Träger der Gamescom – so nicht unwidersprochen stehen lassen. GamesWirtschaft dokumentiert die Stellungnahme von BIU-Geschäftsführer Felix Falk in voller Länge.

Branchenverband BIU: Mortler hat auf Gamescom-Einladung nicht reagiert

„Uns und unseren Mitgliedsunternehmen ist der Austausch auch zu den Herausforderungen des Mediums sehr wichtig. Wir bedauern es deshalb sehr, dass Frau Mortler auf unsere Einladung zu einem Austausch auf der Gamescom nicht reagiert hat. Wir freuen uns dagegen, dass viele andere politische Gäste gern gekommen sind.

Bundesfamilienministerin Katarina Barley beispielsweise hat sich auf der Gamescom umfangreich über das Engagement der deutschen Games-Branche beim Jugendschutz informiert. Gerne hätten wir uns auch mit Frau Mortler darüber ausgetauscht, wie vor allem Kinder und Jugendlichen besser auf unsere heutige Medienrealität mit einem stetig zur Verfügung stehenden Übermaß an Medienangeboten vorbereitet werden können. Auch in Anbetracht unserer umfangreichen Unterstützung bei der Vorbereitung ihrer Jahrestagung und einem Folgetreffen verwundert der öffentlichkeitswirksam zum Ende der diesjährige Gamescom geäußerte Vorwurf sehr, die Resonanz der Games-Branche auf ihre Vorschläge sei enttäuschend gewesen.

Die Games-Branche nimmt das Problem exzessiven Spielens sehr ernst. Mit dem Begriff ‚Sucht‘ sollte man hingegen sehr vorsichtig umgehen. Erst zuletzt gab es zahlreiche, auch öffentlich geführte Diskussionen unter Wissenschaftlern, inwieweit das Bestreben die exzessive Nutzung des Internets oder von digitalen Spielen als Sucht anerkennen zu lassen, interessengeleitet ist. Wissenschaftliche Studien haben derweil bewiesen, dass eine einfache Ursachenzuschreibung exzessiven Spielens bei den Betroffenen (ca. ein Prozent der Gesamtbevölkerung) nicht möglich ist.

Branchenverband BIU: Gamesbranche setzt auf Aufklärung und Stärkung der Medienkompetenz

Wir sehen es als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe an, Kindern und Jugendlichen eine gesunde Nutzung von Computer- und Videospielen zu vermitteln. Eltern, Freunde, Schule und Industrie sind hier gleichermaßen gefordert. Die Industrie kommt dieser Aufgabe seit vielen Jahren mit technischen Systemen und Initiativen zur Aufklärung und Stärkung der Medienkompetenz nach.

Mit „Familiy & Friends“ gibt es auf der Gamescom zudem einen Bereich, in dem Kinder und Eltern gemeinsam in ruhiger Atmosphäre spielen können oder sich beispielsweise am Stand der USK über den Jugendschutzvorschriften und Tipps zum Umgang mit digitalen Spielen holen können.

Die Stiftung Digitale Spielekultur und die USK bieten zudem den Elternratgeber an, der umfangreiche Unterstützung bei der Vermittlung von Medienkompetenz gibt.“