Die Xbox One X ist da – und mit ihr die Hoffnung, dass möglichst viele Spiele-Entwickler extra-viel Zeit in extra-viele Details der Spielwelt investieren.

Fröhlich am Freitag: Die wöchentliche Kolumne aus der Chefredaktion

Liebe GamesWirtschaft-Leser,

diese Pfützen! Diese Spurrillen! Diese filigranen Palmwedel! Dieses Mauerwerk! Dieser Asphalt! Und erst die geschmeidigen Bewegungen!

Wer sich eines der unzähligen Vergleichs-Videos ansieht oder die Gelegenheit hat, die PlayStation-4-Pro- mit der Xbox-One-X-Version in der direkten Gegenüberstellung zu erleben, muss schon sehr genau hinsehen und gegebenenfalls hin- und herspulen, um die buchstäblich feinen Unterschiede zwischen den Konsolenspiel-Versionen auszumachen. Je nach Spiel und Spielsituation fallen diese Unterschiede gegen Null, marginal, durchaus sichtbar oder bemerkenswert deutlich aus – allerdings oft nur für das geübte Auge.

Hingegen erkennt auch der Laie den enormen Qualitätssprung von Xbox-One-X-optimierten Spielen wie „Forza Motorsport 7“ gegenüber der schnöden Xbox-One-Fassung.

Die neue Microsoft-Konsole Xbox One X, die in dieser Woche erschienen ist, setzt voll auf HDR und „echtes 4K“, also auf die derzeitigen Goldstandards in Sachen Bildqualität. Mitbewerber Sony spricht mit Blick auf die bereits ein Jahr „alte“ PlayStation 4 Pro von „Dynamic 4K“.

4K respektive Ultra HD (UHD), also viermal so hohe Auflösung wie bei herkömmlichen Full-HD-Geräten – das ist ein Argument, das jeder versteht.

Im Gegensatz zu anderen technischen Sperenzchen war und ist die Entwicklung hin zu 4K vorgezeichnet – wer sich heute einen 4K-Fernseher kauft, geht in Sachen Zukunftsfähigkeit kein Risiko ein. Die Zuwachsraten immer größerer Fernseher mit immer höherer Auflösung zu immer kleineren Preisen kommen nicht von ungefähr.

Das war bei vielen anderen gefühlten Technik-Must-Haves der vergangenen Jahre nicht immer so:

  • Die aktuelle und immer noch recht teure VR-Brillen-Generation samt ihrer Schwächen steht schon wieder kurz vor der Ablösung.
  • Smartwatches sind nie wirklich aus der Nische herausgekommen – stattdessen haben sich Fitness-Armbänder durchgesetzt.
  • Von der Idee der Bewegungssteuerung Kinect hat sich Microsoft mittlerweile komplett verabschiedet.
  • 3D-Brillen, vor ein paar Jahren DAS Messe-Thema, sind längst Standard im Multiplex-Kino – im Heimkinobereich fallen Nachfrage, Nutzung und Inhalte so dürftig aus, dass die Technik bei neueren Geräten kaum noch verbaut wird.
  • Und ob gekrümmte Curved-Bildschirme die Unterhaltungselektronik-Saison 2017/18 überstehen, ist ebenfalls noch keine ausgemachte Sache.

4K beziehungsweise Ultra HD, das sind hingegen keine „Trends“. Das Produktversprechen ist so naheliegend und zwangsläufig wie der Übergang vom Schwarzweiß- zum Farbfernsehen. Kein Wunder, dass sowohl Microsoft als auch Sony auf diese Karte setzen. Die Hardware ist auf dem Markt – jetzt liegt es an den Spiele-Entwicklern.

Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen

Petra Fröhlich
Chefredakteurin GamesWirtschaft