Jede Woche frisch: Die meistgelesenen Artikel der Woche in der GamesWirtschaft-Zusammenfassung – plus die Kolumne der Chefredaktion.

Fröhlich am Freitag: Die Wochenend-Kolumne aus der Chefredaktion

Liebe GamesWirtschaft-Leser,

[no_toc]na, gehören Sie auch zu jenen, die von sich sagen, sie hätten durch Asterix-Comics mehr über die Antike gelernt als im Geschichts-Unterricht?

Dass Lernen dann am meisten Spaß macht, wenn es sich eben so gar nicht nach Lernen anfühlt, durfte ich ebenfalls in jungen Jahren feststellen. Aufgrund einer dringenden Kaufempfehlung in einer Computerzeitschrift erwarb ich Ende der 80er beim örtlichen Karstadt ein PC-Adventure namens „Leisure Suit Larry in the Land of the Lounge Lizards“. Konkret geht es in diesem Spiel um einen alternden Playboy, der in schwindligen Bars willige Mädels aufreißt – flankiert von Zweideutigkeiten und schlechten Witzen. Mit etwas gutem Willen kann man den Titel inzwischen in der Kategorie „Kultspiel“ einsortieren.

Das Problem: Der gute Larry war ausschließlich in englischer Sprache erhältlich. Bereits der Spielstart erwies sich als Hürde, weil die Entwickler eine Art Altersabfrage in Form eines Erwachsenen-Quizzes vorgeschaltet hatten.

Und so saß ich – bewaffnet mit der Langenscheidt-Kompaktausgabe – vor dem PC und erweiterte ganz nebenbei meinen Wortschatz um Vokabeln wie „condominium“, die sich schlüpfriger anhörten als sie es letztlich waren.

Wir lernen: Computerspiele eignen sich perfekt, um jungen Menschen en passant wissenswerte Dinge beizubringen – aus gutem Grund stellt Microsoft mittlerweile Unterrichtsmaterialien rund um „Minecraft“ bereit.

Wenn nun Ubisoft ankündigt, dass „Assassin’s Creed Origins“ einen Sightseeing-Modus mit Erklärungen enthalten wird, dann ist das zunächst mal eines: eine richtig gute Idee. Denn wo steht geschrieben, dass der Spielspaß erst um Lehrinhalte herumgebaut werden muss? Viele Spiele – gerade mit historischen Stoffen – sind so gut recherchiert, dass sie sich als Basis für ausgekoppelte Lernspiele eignen.

Bislang läuft es allerdings genau andersrum. Schon alleine Begriffe wie „Serious Games“ oder „Gamification“ versprechen ähnlich großen Unterhaltungswert wie eine Wurzelbehandlung. Und so sehen viele Spiele dann auch aus, die in diese Kategorie fallen. Erst kommt das Lernen, dann das Vergnügen. Dabei sollte es ja exakt umgekehrt sein.

Vielleicht muss man die Sache mit der „digitalen Bildung“, wie sie auch der BIU von den Regierenden fordert, nochmal ganz neu denken.

Ein erholsames Wochenende wünscht Ihnen

Petra Fröhlich
Chefredakteurin GamesWirtschaft

Die meistgelesenen Artikel der Woche

EU-Studie sieht keinen negativen Effekt durch Raubkopien
Über die brisanten Inhalte einer Studie hätte die EU-Kommission am liebsten den Mantel des Schweigens gebreitet. Denn die Umsatzverluste durch illegale Kopien sind offenbar überschaubar.

PlayStation-Chef House: Düstere Aussichten für tragbare Konsolen
Einst dominierten sie Schulhöfe und U-Bahnen: Handhelds leiden unter der Konkurrenz durch Smartphones, diagnostiziert Sony-Interactive-Manager Andrew House.

Assassin’s Creed Origins: Die Zukunft der Serious Games
Das vermutlich schönste Serious Game kommt von unerwarteter Seite: Ubisoft baut einen Sightseeing-Modus in „Assassin’s Creed Origins“ ein.

Die reichweitenstärksten Facebook-Beiträge der Woche

Markus Wilding: Rückkehr zu Take Two Interactive
Zwei Jahre war er für die Kommunikation beim Münchener Produktionshaus Remote Control Productions zuständig – jetzt wechselt Markus Wilding zurück zu Take Two Interactive.

USK-Geschäftsführerin Stössinger hört auf
Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) sucht einen Nachfolger für Geschäftsführerin Marie-Blanche Stössinger, die ihr Amt im Januar 2018 niederlegt.

FFF Bayern: Carolin Kerschbaumer folgt auf Klaus Schaefer
Sie entscheidet künftig darüber, ob und welche Spiele vom FFF Bayern gefördert werden: Carolin Kerschbaumer wird Nachfolgerin von Geschäftsführer Klaus Schaefer.

Werden Sie jetzt Facebook-Fan von GamesWirtschaft!

Exklusiv bei GamesWirtschaft

InnoGames-CEO Klindworth: „Digitale Ausbildung wurde stark vernachlässigt“
Gastbeitrag von InnoGames-CEO Hendrik Klindworth: Was der Gründer des größten deutschen Spiele-Studios nach der Wahl von den Parteien erwartet.

Shakes & Fidget: King Art setzt erneut auf Kickstarter
Nach „The Book of Unwritten Tales 2“ entwickelt das Bremer Studio King Art erneut ein Fantasy-Adventure, diesmal auf Basis der Comic-Helden Shakes & Fidget.

LeFloid: „Ich erwarte traurige Konsequenzen für die Youtube-Sphäre“
Seit fast zehn Jahren sendet LeFloid alias Florian Mundt auf seinem Youtube-Kanal – doch die jüngsten Entwicklungen der Plattform bereiten ihm Sorge.

Abonnieren Sie jetzt den GamesWirtschaft-Newsletter – und Sie erhalten die Wochenzusammenfassung kostenlos jede Woche frei Haus in Ihren Posteingang!

 

 

1 Kommentar

  1. Ja der lernspass, nochdazu wenn er sich garnicht als solcher zu erkennen gibt, hat schon was. Ubisoft hat mit dem Extramodus nun immerhin einen Versuch unternommen sowas in AC einzubauen. Sie hätten sich aber auch einfach mal intensiver mit Spielen wie Anno befassen müssen, um festzustellen das sowas auch Ingame machbar ist, und keineswegs nur drumrumgestrickt werden muss.

    Gruß
    Charles

Kommentarfunktion ist geschlossen.