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Gamescom 2017: Merkels Besuchsprogramm + Zusagen von Laschet, Özdemir, Barley

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BIU-Chef Felix Falk im Interview:
BIU-Chef Felix Falk im Interview: "Der Gamescom-2017-Besuch der Kanzlerin ist wirklich etwas Besonderes."

Köln, Konsolen, Kanzlerin: BIU-Geschäftsführer Felix Falk enthüllt im Exklusiv-Interview, dass neben Angela Merkel mehr als 150 Politiker die Gamescom 2017 besuchen werden.

[no_toc]Jenseits von Xbox One X, PlayStation VR und eSport steht die Gamescom 2017 ganz im Zeichen der Bundestagswahl 2017: Mitten im Wahlkampf lassen sich Abgeordnete, Minister und Kandidaten nahezu aller großen Parteien die mediale Bühne einer der größten Publikumsmessen in Deutschland nicht entgehen.

Politischer Höhepunkt der Gamescom 2017 ist die offizielle Eröffnung am Dienstag (22. August): Kanzlerin Angela Merkel wird erstmals die Messe eröffnen und sich gleichzeitig an ausgewählten Messeständen über Branchen-Trends und die aktuellen Sorgen und Nöte der Branche informieren. In ihrem wöchentlichen Podcast hat Kanzlerin Merkel vorab erklärt, dass Computerspiele als Kultur- und Wirtschaftsgut einen wachsenden Stellenwert genießen.

Gamescom 2017: Mehr als 150 Politiker reisen nach Köln

Merkel ist nicht die einzige Spitzenpolitikerin, die zur Gamescom nach Köln reist: Dem Team von BIU-Geschäftsführer Felix Falk ist es gelungen, eine Hundertschaft weiterer prominenter Politiker von der Relevanz der Veranstaltung zu überzeugen, darunter die Generalsekretäre von CDU und SPD.

Im GamesWirtschaft-Exklusiv-Interview nennt Falk erstmals konkrete Personalien und erklärt, welche thematischen Schwerpunkte am Eröffnungstag gesetzt werden sollen.

GamesWirtschaft: Vier Wochen vor der Bundestagswahl ist die Gamescom so „politisch“ wie nie. Welche Spitzenpolitiker werden neben der Bundeskanzlerin, den Generalsekretären und dem NRW-Wirtschaftsminister noch in Köln erwartet?

Falk: Ich freue mich sehr darüber, dass es uns gelungen ist, mehr als 150 politische Vertreter zur Gamescom zu bringen. Sie sind in diesem Jahr nicht nur zahlreicher, sondern auch deutlich hochrangiger vertreten als in allen Jahren zuvor. Die Liste spricht für sich: Kanzlerin, Ministerpräsident, Oberbürgermeisterin, Bundesministerin, drei Landesminister, sechs Staatssekretäre, ein Parteivorsitzender, fünf Generalsekretäre beziehungsweise Bundesgeschäftsführer und darüber hinaus mehr als 20 Bundestagsabgeordnete, 50 Landtagsabgeordnete und zahlreiche Mitarbeiter von Fraktionen, Abgeordneten, Ministerien und Verbänden – ihnen allen wollen wir in Gesprächen und Führungen über die gamescom die Gaming-Kultur näherbringen und verdeutlichen wie groß die Bedeutung von Computerspielen als Kulturgut, Wirtschaftskraft und Innovationstreiber ist.

Die meisten Spitzenpolitiker wurden schon bekannt gegeben. Wer versteckt sich hinter der Bundesministerin und dem Parteivorsitzenden?

Auf die Gamescom kommt in diesem Jahr auch Bundesfamilienministerin Katarina Barley. Außerdem dürfen wir Cem Özdemir von den Grünen begrüßen.

Angela Merkel @ Gamescom: Warum ausgerechnet 2017?

Die Kanzlerin wurde immer wieder für die Gamescom angefragt, auch in anderen Wahlkampfzeiten – und hat nie zugesagt. Warum in diesem Jahr?

Dazu haben sicherlich verschiedene Elemente beigetragen. Die Bedeutung des Mediums, der Games-Branche und der Gamescom wird inzwischen auf immer breiterer politischer Ebene erkannt. Egal ob Automobil, Medizin, Tourismus oder Bildung; in den unterschiedlichsten Wirtschaftsbereichen werden die Technologien der Games-Branche genutzt – das bleibt nicht unbemerkt.

Mit einem sehr aufmerksamkeitsstarken Deutschen Computerspielpreis in den Medien und vielen politischen Initiativen gerade zur Entwicklungsförderung oder zu eSports konnten wir politische Aufmerksamkeit auf unsere Branche ziehen. Das spiegelt sich auch in den Wahlprogrammen deutlich wieder. Und natürlich hätte das alles nicht geholfen, wenn wir als Verband nicht zum Schluss auch unser politisches Netzwerk genutzt hätten, um dies möglich zu machen.

Bundestagswahl 2017: Was steht in den Wahlprogrammen zum Thema Games? (Stand: 24.7.2017)
Bundestagswahl 2017: Was steht in den Wahlprogrammen zum Thema Games? (Stand: 24.7.2017)

Unmittelbar nach der Gamescom-Eröffnung reist Merkel sofort weiter zu Wahlkampfauftritten auf Deutschlands Marktplätzen, unter anderem in Bergisch-Gladbach. Ist die Gamescom also „nur“ eine Zwischenstation im Wahlkampfkalender der CDU-Chefin?

Was heißt „nur“? Es ist die Kanzlerin, die die Gamescom besucht. Bei der vermutlich absurden Anzahl an Terminen, für die die Kanzlerin angefragt wird, ist es eine große Ehre, dass sie unserer Einladung gefolgt ist und sich die Zeit dafür nimmt.

Ich habe seit der Ankündigung viele Glückwunsch-Mails von Kollegen aus anderen politischen Verbänden in Deutschland, aber auch aus den Games-Verbänden weltweit bekommen. Das zeigt, dass der Besuch der Kanzlerin wirklich etwas Besonderes ist und auch international wahrgenommen wird.

Merkels Gamescom-Stationen: Ubisoft Blue Byte, Sony, Yager, Studio Fizbin, Microsoft

Der Rundgang umfasst nur drei Stationen bei großen Gamescom-Ausstellern. Geht es hierbei nur um ein paar schöne Bilder oder wird auch über die Games-Branche in Deutschland gesprochen?“

Gemeinsam mit dem Bundeskanzleramt haben wir die Stationen so ausgewählt, dass sie nicht nur einen Eindruck von der Dimension und Vielfalt der Gaming-Kultur und der Gamescom bekommt, sondern auch über ganz wichtige Themen gesprochen wird.

Nach dem Foto mit Cosplayern und Walking-Acts direkt zu Beginn ihres Besuchs wird sie bei ihrer ersten Station am Stand von Ubisoft und Blue Byte über den Standort Deutschland aus internationaler Perspektive sprechen. Hier geben die Pläne für ein neues Entwicklungsstudio in Berlin natürlich einen schönen Anlass, sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen deutlich zu machen.

Am Stand von Sony geht es danach um die innovative Kraft von Virtual Reality. Zudem spricht die Kanzlerin dort mit Timo Ullmann von Yager und Mareike Ottrand von Studio Fizbin über die Situation von Entwicklern in Deutschland.

Und zu guter Letzt werden wir am Stand von Microsoft sein, wo ein Lehrer zeigt, wie er Minecraft im Schulunterricht einsetzt. Ich bin froh, dass wir trotz der kurzen Zeit über so viele wichtige Themen sprechen können.

Bundestagswahl 2017: Die Erwartungen des Branchenverbands BIU an die Politik

Welche konkreten Erwartungen verknüpft der BIU mit dem Gamescom-Besuch des politischen Spitzenpersonals? Welches Signal soll von der Gamescom 2017 mit Blick auf die Bundestagswahl 2017 ausgehen?

Ich denke, so ein Besuch ist eine ganz wichtige Erfahrung, damit man die Gamescom versteht, Spiele kennenlernt und wichtige Themen konkret besprechen kann. Davon erhoffen wir uns mehr Verständnis und natürlich auch, dass den Bekundungen in den Wahlprogrammen nach der Wahl ganz konkrete Schritte folgen.

Kurz vor Weihnachten 2016 hat der BIU zehn zentrale Forderungen zur Bundestagswahl 2017 formuliert, quasi einen Wunschzettel der deutschen Games-Branche. Pünktlich zur diesjährigen Adventszeit wird voraussichtlich der Koalitionsvertrag vorliegen. Welche Formulierungen sollten aus Sicht des Branchenverbands mindestens enthalten sein, damit von einer „schönen Bescherung“ im besten Sinne die Rede sein kann?

Die konkreten Formulierungen hat man bei so einem Prozess nie in der Hand. Wir können nur versuchen, die Bedeutung unserer Forderungen klarzumachen und dafür zu werben, die Games-Branche als Zukunftsmedium bei uns mindestens so stark zu machen wie in Kanada, England oder Frankreich. Das geht sicherlich nicht von heute auf morgen, aber nicht zuletzt die politischen Besuche auf der Gamescom zeigen, dass wir wichtige Schritte vorankommen.

Weitere Informationen zur Bundestagswahl 2017 und dem politischen Programm der Gamescom 2017: