Vor drei Jahren hat er das neue InnoGames-Hauptquartier eingeweiht – heute war Hamburgs erster Bürgermeister zu Gast beim 10. Geburtstag des Studios.

In zwei Wochen wird er die Staats- und Regierungs-Chefs der wichtigsten Industrienationen zum G20-Gipfel begrüßen – heute Vormittag stand zunächst noch eine Geburtstagsfeier auf dem Programm von Hamburgs Erstem Bürgermeister Olaf Scholz.

Im Stadtteil Hammerbrook gratulierte er den drei Gründern von InnoGames zum 10jährigen Firmenjubiläum: Michael Zillmer, Eike Klindworth und Hendrik Klindworth haben das Unternehmen quasi aus dem Kinderzimmer heraus aufgebaut. Heute beschäftigen die drei Gründer mehr als 400 Mitarbeiter und sind damit der zweitgrößte Games-Arbeitgeber in Deutschland. Zu den bekanntesten Titeln gehören Browser- und Mobilegames wie „Forge of Empires“ oder „Elvenar“.

Seit kurzem kontrolliert der schwedische Medienkonzern Modern Times Group (MTG) die Mehrheit bei InnoGames: Die Bewertung lag zum Zeitpunkt des Verkaufs bei 260 Millionen Euro.

Durch den Stellenabbau seit Sommer 2016 ist Goodgame Studios nur noch die Nummer 3 in Hamburg.
Durch den Stellenabbau seit Sommer 2016 ist Goodgame Studios nur noch die Nummer 3 in Hamburg.

Olaf Scholz beim InnoGames-Jubiläum: „Alles andere als eine Selbstverständlichkeit“

Den Grundstein für den heutigen Umsatz von 130 Millionen Euro legte InnoGames mit Aufbaustrategiespielen wie „Die Stämme“ (2003), „The West“ (2008) oder „Grepolis“ (2009). „Die Aufgabe ist es, eine neue Stadt zu gründen und die ersten Rohstoffe zu sammeln. ‚Hilf deiner Stadt zu einer prachtvollen Metropole zu erblühen‘, lautet die Aufforderung. Das scheint mir ein ideales ‚Bürgermeisterspiel‘ zu sein – wenn auch ohne die Wohnungen, Schulen und Kitas, die heute unverzichtbar sind“ – so Olaf Scholz bei seiner Ansprache in Hamburg.

Begrüßung vor der Firmenstatue: Hendrik Klindworth (Mitte) mit Olaf Scholz, Michael Zillmer, Oliver Redelfs (GameCity Hamburg), Christian Pern (InnoGames-CMO) und Eike Klindworth.
Begrüßung vor der Firmenstatue: Hendrik Klindworth (Mitte) mit Olaf Scholz, Michael Zillmer, Oliver Redelfs (GameCity Hamburg), Christian Pern (InnoGames-CMO) und Eike Klindworth.

Der endgültige Durchbruch gelang InnoGames mit „Forge of Empires“ im Jahr 2013. Scholz sprach von einer konstanten Erfolgsgeschichte mit jährlich wachsenden Umsatzrekorden und einem profitablen Wachstum. „Und alles andere als eine Selbstverständlichkeit, wie wir in den letzten Monaten beobachten konnten“ – eine Anspielung auf die jüngsten Schwierigkeiten von Mitbewerbern wie Goodgame Studios.

Zehn Jahre InnoGames: Strammes Wachstum bei Umsatz und Mitarbeitern
Zehn Jahre InnoGames: Strammes Wachstum bei Umsatz und Mitarbeitern

Olaf Scholz: Hamburg will Games-Studios weiter unterstützen

Scholz verwies darauf, dass Hamburg sehr frühzeitig und als eines der ersten Bundesländer damit begonnen habe, die Games-Branche zu unterstützen. Fast 4.000 Personen seien bei Hamburgs Games-Studios und -Publishern beschäftigt – drei der fünf größten Online-Games-Unternehmen seien in der Hansestadt gegründet worden.

Teile der Belegschaft beim Festakt zum InnoGames-Jubiläum
Teile der Belegschaft beim Festakt zum InnoGames-Jubiläum

„Die Gamesbranche ist ein wichtiger Bestandteil der Hamburger Content-Industrie, die wir frühzeitig gefördert haben und zu der wir uns auch in Zukunft bekennen werden“, kündigte der Bürgermeister an. Auch wenn es das Instrument der Prototypenförderung nicht mehr gäbe, so setze die Stadt einerseits auf die Initiative Gamecity Hamburg, zum anderen auf die Hochschulstandorte an der Elbe, etwa die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW). Städtische Startup-Programme und -Fonds sollen junge Gründer beim Aufbau ihrer Unternehmen unterstützen.

Eine dezidierte Games-Förderung, wie sie unter anderem in Berlin, Niedersachsen oder Bayern praktiziert wird, gibt es in Hamburg derzeit nicht.