Start Politik Bundestagswahl 2017: BIU verschickt Fragebogen an Parteien

Bundestagswahl 2017: BIU verschickt Fragebogen an Parteien

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Kampf ums Kanzleramt: Der Branchenverband BIU verschickt einen Fragebogen an Parteien, die zur Bundestagswahl 2017 antreten.
Kampf ums Kanzleramt: Der Branchenverband BIU verschickt einen Fragebogen an Parteien, die zur Bundestagswahl 2017 antreten.

Games-Förderung, Digitalministerium, Jugendschutz, Computerspielpreis: Im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 fragt der BIU die Positionen der Parteien ab.

Peter Tauber (CDU), Hubertus Heil (SPD), Nicola Beer (FDP), Andreas Scheuer (CSU), Matthias Höhn (Die Linke) und Michael Kellner (Bündnis 90/Die Grünen) haben heute Post vom Branchenverband BIU erhalten. Darin fragt der BIU bei den Generalsekretären und parlamentarischen Geschäftsführern die Positionen der Parteien in zehn Punkten ab, die für die Branche von Relevanz sind – „Wahlprüfsteine“ nennt der Verband die Umfrage. Um Antwort wird bis 11. August 2017 gebeten.

Die Ergebnisse sollen im Rahmen der Gamescom 2017 – also rund sechs Wochen vor der Bundestagswahl 2017– veröffentlicht werden.

Nicht auf der Liste der angefragten Parteienvertreter steht übrigens die Alternative für Deutschland, konkret die AfD-Sprecherin Frauke Petry.

Bundestagswahl 2017: Branchenverband BIU fragt Positionen der Parteien ab

Im Anschreiben beklagt der Verband, dass zwar der weltweite Markt für Computerspiele weiterhin wachse, der Standort Deutschland aber an Einfluss verliere – die Potenziale blieben ungenutzt, die Zahl der Beschäftigen sinke.

Von der Bundestagswahl erwartet sich der BIU „grundlegende Weichenstellungen“. Der BIU leitet seine Legitimation daraus ab, dass seine Mitglieder 85 Prozent des deutschen Marktes repräsentieren und mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer beschäftige. BIU-Geschäftsführer Felix Falk fordert von den Parteien „klare Aussagen zu den notwendigen Verbesserungen“ ein.

Konkret möchte der BIU wissen …

  • welchen kulturellen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wert die Parteien der Games-Branche beimessen
  • was die Parteien tun wollen, um den Games-Entwicklungsstandort zu fördern.
  • wie die Haltung mit Blick auf eine substanzielle Games-Förderung aussieht.
  • in welchem Ressort die Games-Branche künftig verortet werden soll und wie die Partei zur Einrichtung eines Digitalministeriums steht, wie sie unter anderem Verkehrsminister Dobrindt (CSU) und die FDP fordern.
  • wie ein effektiver Jugendmedienschutz organisiert werden soll.
  • wie die Parteien die Zukunft des Deutschen Computerspielpreises bewerten und was die Parteien davon halten, dass Branche und Preisträger ihre Preisgelder zur Hälfte selbst finanzieren müssen.
  • wie der Fachkräftemangel beseitigt werden soll.
  • welche Ziele in welchem Zeitraum mit Blick auf den Breitbandausbau verfolgt werden.
  • wie der Bürokratie-Abbau gestaltet werden kann und wo die Parteien Handlungsbedarf bezüglich des „digitalen Verbraucherschutzes“ sehen.
  • ob eSports mit Sport gleichgestellt werden soll.

Der komplette Fragebogen steht auf der BIU-Website zum Download bereit.

Einen Überblick über die Games-Positionen der Parteien in deren offiziellen Wahlprogrammen finden Sie in der großen GamesWirtschaft-Analyse „Bundestagswahl 2017: Wahlprogramme im Games-Check“. Die Forderungen des Branchenverbands BIU lesen Sie in diesem Beitrag.